Diese Woche erlebten die Schülerinnen und Schüler der gesamten 9. Jahrgangsstufe der Carl-von-Linde Realschule in Kulmbach einen unvergesslichen Tag im Zeichen von Inklusion, Sport und neuen Erfahrungen. Im Rahmen des Projekts „Rollstuhlbasketball macht Schule – Bewegung verbindet“, unterstützt durch den BVS Bayern, erhielten rund 80 Jugendliche die Möglichkeit, sich intensiv mit dem Thema Inklusion auseinanderzusetzen.
Der erste Teil des Projekts fand im Klassenzimmer statt. Im Austausch mit dem Projektteam tasteten sich die Schülerinnen und Schüler langsam an das für sie neue Themengebiet heran. Anstatt über Geschichte oder Mathematik zu sprechen, setzten sich die Schülerinnen und Schüler ernsthaft mit gesellschaftlich relevanten Themen wie Teilhabe und Gleichstellung von Menschen mit und ohne Behinderung aber auch Barrierefreiheit und Leistungsfähigkeit trotz oder gerade wegen eines Handicaps auseinander. Anhand von praxisnahen Beispielen wurden Fallbeispiel anhand des alltägliche Leben eines oder einer Rollstuhlfahrer*innen besprochen, sodass hier bereits ein erstes nachhaltiges Umdenken stattgefunden hat.
Für den zweiten Teil des Projektes wechselten die Kinder vom Klassenzimmer in die Sporthalle. Denn nun stand Rollstuhlbasketball auf dem Stundenplan! Nach dem die Klassen zunächst ersten Erfahrungen im Alltagsrollstuhl sammeln konnten, durften sie nun ihre sportlichen Fähigkeiten im Basketballrollstuhl unter Beweis stellen. Die Begeisterung war den Kids sichtlich ins Gesicht geschrieben. „Im Theorieteil wurde uns schon erzählt, dass Rollstuhlbasketball ein bisschen wie Autoscooter fahren ist. Das es aber so zur Sache geht und knallt und scheppert, hätte ich nie gedacht. Die Sportstunde hat echt unglaublich viel Spaß gemacht!“, so eine Schülerin nach dem Projekt.
Auch Projektleiterin Dagmar van Hinte weiß nur positiv über das Projekt zu berichten: „Die Theorie ist das eine, sie ist wichtig um gewissen Sachverhalte greifbar zu machen. Am Ende geht es jedoch darum einen aktiven Perspektivwechsel herbei zu frühen. Und das am besten niederschwellig und spielerisch. Das ist uns auch dank der Aufgeschlossenheit der Schülerinnen und Schüler herausrangen gelungen. Ich bin mir sicher das wirklich jeder etwas mitgenommen und fürs Leben gelernt hat.“
Abschließen zog auch Svenja Mayer, Nationalspielerin & Mitglied der Bundesligamannschaft des RSV Bayreuth, ein positives Fazit: „Unser Sport baut Brücken wie kein Zweiter. Es geht nicht nur um den Erfolg und Wettbewerb, sondern darum, das Verständnis und die Empathie füreinander zu fördern. Diese Erfahrungen bleiben oft ein Leben lang in Erinnerung.“
Abschließend bleibt festzuhalten: Der Projekttag war nicht nur eine sportliche Bereicherung, sondern auch ein wertvoller Beitrag zur Sensibilisierung für das Thema Inklusion. Die Jugendlichen nahmen nicht nur neue sportliche Erfahrungen mit, sondern vor allem wichtige Impulse für ein bewussteres Miteinander im Alltag.